Diagnoseverfahren
Venöse Funktionsmessungen
Licht-Reflexions-Rheographie (LRR)
Wie funktioniert dieser Venenfunktionstest?
Das Messprinzip beruht darauf, dass Infrarotlicht von der Haut umso mehr reflektiert wird, je heller, d.h. blutärmer die Haut ist. Eine Sonde, bestehend aus Infrarot-Lichtquellen und einem Photosensor, wird an der Innenseite des Unterschenkels befestigt. Mittels 10 Dorsalflexionen im Sprunggelenk (bedeutet 10 mal die Fußspitze zu heben) wird die Muskelpumpe aktiviert und die venösen Hautgefäße entleert, was eine vermehrte Lichtreflexion zur Folge hat. Nach einer Ruhephase von Bein und Fuß füllen sich die Venen über den Sog wieder. Diese Wiederauffüllzeit wird gemessen.
Bei einem Venengesunden beträgt diese Zeit mehr als 25 Sekunden, bei einem Venenkranken ist sie verkürzt (< 25 Sekunden), da die Venen nicht nur über den in der Vene herrschenden Sog gefüllt werden, sondern auch über den Rückfluss des Blutes bei geschädigten Venenklappen. Bei Gelenkversteifungen am Bein (oft Sprunggelenk) ist die Methode nicht anwendbar.
Venöse Verschluss-Plethysmographie (VVP)
Wie funktioniert diese Venenfunktionsprüfung?
Das Messprinzip beruht auf der Registrierung von Umfang und Umfangsänderung bzw. Volumen und Volumenänderung.
Der Patient befundet sich in Rückenlage. Die Beine werden hochgelagert (ca. 45 Grad). Mit einer Druckmanschette am Oberschenkel wird der venöse Abstrom herzwärts für 3 Minuten unterbrochen. Der Einstrom über die Arterien bleibt jedoch erhalten, und so wird das aufstaubare Venenvolumen (venöse Kapazität) gemessen. Anschließend wird die Druckmanschette rasch entlüftet und der venöse Abstrom herzwärts pro Zeiteinheit gemessen.
Bei einer tiefen Beinvenenthrombose ist die venöse Kapazität und der venöse Abstrom reduziert, bei einem postthrombotischen Syndrom kann die venöse Kapazität je nach Schweregrad erniedrigt oder erhöht sein, der venöse Abstrom ist reduziert.