Beinödeme
Geschwollene Beine - was steckt dahinter?
Ödeme sind Schwellungen, die durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe entstehen.
Es kommt zu sichtbaren Schwellungen der Beine. Eine diskrete Schwellneigung im Tagesverlauf entwickelt jeder von uns. Bei längerem Sitzen oder Stehen, aber auch im Sommer/bei Wärme, kann die Schwellung auch zunehmen. Ursächlich ist, dass das Blut der Schwerkraft folgend in die Unterschenkel sackt und die Lymphflüssigkeit ins Gewebe gedrückt wird. In der Regel bilden sich diese diskreten Ödeme über Nacht (liegende Position) wieder zurück.
Wasseransammlungen sind nicht immer harmlos!
Sie können auch bei Venenerkrankungen (Varikose) auftreten. Zusätzlich sollten Erkrankungen des Herzens, der Nieren, der Leber und der Schilddrüse als ursächlich ausgeschlossen werden. Auch bestimmte Medikamente können zu Beinödemen führen.
Lymphödem
Lipödem
Beim Lipödem, auch Lipohypertrophia dolorosa genannt, kommt es zu einer von der Nahrungsaufnahme unabhängigen seitengleichen Vermehrung des Fettgewebes. Meistens ist die untere Körperhälfte betroffen. Gelegentlich sind auch die Arme betroffen. Die Ursache ist noch nicht vollständig geklärt. Eine erbliche Veranlagung und eine hormonelle Veränderung wie Pubertät, Schwangerschaft und Menopause (Wechseljahre) scheinen jedoch eine Rolle zu spielen.
Symptome dieser chronischen Erkrankung sind häufig schwere geschwollene Beine, eine Druckschmerzhaftigkeit der Beine sowie Neigung zu blauen Flecken (Hämatomen), die spontan, d.h. ohne Anpralltrauma, auftreten.
Leider gibt es keine spezifischen Laborwerte oder eine bildgebende Untersuchung, welche die Diagnose sichern kann.
Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung und kann somit nicht geheilt werden. Zielsetzung ist es insbesondere, die Symptome zu lindern. Dazu gehört die Kompressionstherapie tagsüber, bei deutlichen Schmerzen unterstützend die manuelle Lymphdrainage. Sport und Bewegung sind auch sinnvoll. Als operative Behandlungsoption, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium, dient die Fettabsaugung (Liposuktion), welche die krankhafte Fettansammlung reduziert.
Vom Lipödem abzugrenzen ist die Lipohypertrophia non dolorosa, d.h. nicht schmerzhaft. Bei dieser kommt es, meist familiär bedingt, zu einer disproportionalen Körperfettverteilung. Es besteht keine Schwellneigung und auch kein Druckschmerz. Es ist somit eher ein kosmetisches Problem. Sollten sportliche Aktivität und eine Ernährungsumstellung zu keiner Veränderung der Körperform führen, kann auf Wunsch eine ästhetische Fettabsaugung durchgeführt werden.
Diagnostik
Therapie
Kompression
Eine Kompression mit einem Kompressionsverband oder einem Kompressionsstrumpf stellt die Basistherapie dar.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Beinödeme können verschiedene Ursachen haben. Es kann eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI, Venenschwäche) vorliegen, eine Lymphabflussstörung (primäres oder sekundäres Lymphödem), eine Beinvenenthrombose oder als Komplikation ein postthrombotisches Syndrom (PTS). Zusätzlich können Nieren- und Herzerkrankungen, eine Leberfunktionsstörung oder auch eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) zu Beinödemen führen.
- Schwere- und Spannungsgefühl bis hin zu Schmerzen im Bereich der Extremitäten
- Das Bein oder der Arm sind geschwollen
- Kleidung oder Schmuck sitzen zu eng
- Es entstehen Dellen, wenn man in die Haut drückt
- Die Haut im betroffenen Bereich kann überwärmt und gespannt sein
Wenn Sie Ihre Kompressionsstrümpfe täglich tragen, lässt die Kompressionswirkung nach ca. 6 Monaten nach. Eine Rezeptierung einer neuen Strumpfversorgung sollte somit mindestens zweimal im Jahr erfolgen. Aus hygienischen Gründen ist eine Zweifachverordnung halbjährlich sicherlich sinnvoll, wird aber nicht von jeder Krankenkasse finanziell unterstützt.
Abends, bevor Sie ins Bett gehen, ziehen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe aus. Die Beine sind in der Nacht hochgelagert, so dass die Beinvenen nicht gegen die Schwerkraft arbeiten müssen. Der Blutfluss in Richtung Herz ist somit erleichtert.