Therapieverfahren
Ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung
Die ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung, auch Schaumverödung genannt, ist ein sehr schonendes, schmerz- und nebenwirkungsarmes Verfahren. Mit diesem Verfahren lassen sich Krampfadern, insbesondere größere Astkrampfadern oder Seitenastkrampfadern, sehr gut behandeln. Nicht selten wird dieses Verfahren mit Katheterverfahren (z.B. endovenöse Lasertherapie) kombiniert.
Bei der Schaumsklerosierung wird die zu behandelnde Vene mit der Ultraschallsonde dargestellt und mit einer feinen Kanüle/Braunüle punktiert. Eine lokale Betäubung ist in der Regel nicht erforderlich. Als Verödungsmittel wird Polidocanol (Aethoxysklerol) in verschiedenen Konzentrationen verwendet. Es wird zunächst mit Luft vermischt, bis sich ein feinblasiger Schaum bildet.
Der Schaum verdrängt das Blut in der Vene und führt zu einer lokalen Reizung der inneren Venenwand, auch Intima genannt. Die behandelte Vene verklebt von innen und verschließt sich. Der Körper baut die Krampfader eigenständig ab.
Die Anzahl der Behandlungen ist von der Anzahl und Größe der Krampfadern abhängig. Je größer der Durchmesser der Krampfader ist, desto mehr Schaumvolumen benötigt man. Laut Leitlinie darf ein Schaumvolumen von 10 ml pro Sitzung nicht überschritten werden, weswegen es manchmal sinnvoll bzw. notwendig ist, weitere Sitzungen mindestens im Abstand von einer Woche zu vereinbaren.
Ist eine Vene langstreckig als Krampfader verändert, ist es sinnvoll, mindestens zwei Punktionsstellen in einer Sitzung zu wählen.
Zielführend ist es, die ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung auch bei Rezidiv-Krampfadern einzusetzen. Rezidiv-Krampfadern sind erneut auftretende Krampfadern an bereits operierter Stelle. Häufig verlaufen sie geschlängelt oder als Venengeflecht und sind somit dem Schaum gut zugänglich.
Nach dem Eingriff wird ein Druckverband so angelegt, dass eine lokale Druckerhöhung im Bereich der behandelten Vene erzielt wird. Zusätzlich erhält der/die Patient/-in noch einen Oberschenkel-Kompressionsstrumpf der Kompressionsklasse II.
Sie erhalten ein Merkblatt mit Verhaltensregeln nach dem Eingriff sowie eine Mobilnummer, unter der Frau Dr. Jakob für Sie und Ihre Fragen jederzeit erreichbar ist. Der erste 15-20 minütige Spaziergang sollte direkt nach der Sitzung erfolgen.
Kontrolltermine werden bereits vor dem Eingriff mit dem/der Patienten/-in vereinbart. Der erste Kontrolltermin findet am Tag nach dem Eingriff statt. Mittels einer Farbdoppler-Ultraschalluntersuchung wird u.a. die behandelte Vene langstreckig dargestellt und der Verschluss dokumentiert. Zusätzlich wird das tiefe Venensystem untersucht und dessen Offenheit dokumentiert.
Der Kompressionsstrumpf sollte für insgesamt 3 Wochen tagsüber getragen werden. Eine größere Einschränkung im Alltag ist nicht zu erwarten. Sonnenbaden, Saunagänge und ein Besuch des Thermalbades ist für 2-4 Wochen zu meiden.
Vorteile der Schaumsklerosierung auf einen Blick
- Hoher Stellenwert in der Behandlung der Rezidivvarikose und größerer Astvarizen
- Kombinierbar mit Katheterverfahren
- Ambulant durchführbar
- Keine Narkose/Keine örtliche Betäubung
- Schmerzarm
- Keine Schnitte/ Keine Narbenbildung
- Keine Krankschreibung erforderlich